WoO 182: O Tobias!, трехголосный канон

Время создания: сентябрь 1821 г.
Посвящено Тобиасу Хаслингеру

(beethoven-haus-bonn.de)

Beethoven loved plays on words. He often teased his close friends in particular with playful letters and musical jokes. Tobias Haslinger was often on the receiving end of such friendly teasing, as was Sigmund Anton Steiner, the owner of a publishing house of the same name. In 1821 Haslinger was still an employee there. The letter really only serves the purpose of sending a canon to Haslinger on the text "O Tobias, Dominus Haslinger, o!". Beethoven first of all notes it down as a simple canon, then in full in a three-part score.

Beethoven describes the supposed genesis of the composition in rather flowery terms, whereby the irony cannot be ignored. On a journey from Baden to Vienna he had fallen asleep and dreamt of a journey through the Orient. In Jerusalem the Bible came to him and with it the name Tobias, as well as the one-part melody noted. However, on waking up again he had forgotten this. When he covered the same stretch of road on the way back, this time awake, a similar melody occurred to him, which he then wrote down as a three-part canon (WoO 182).

Beethoven ends the letter with exhortations that Haslinger should please think of his soul - this was also a topic which often came up in Beethoven's correspondence with Haslinger and seemed to be a running joke between the two of them.

Текст письма:

(1439. Beethoven an Tobias Haslinger, Baden am 10ten Septemb. 1821 )

Sehr Bester!

Als ich gestern auf dem Weege <hieher>nach vien mich im wagen befand, überfiel mich der schlaf um so mehr als ich beynahe nie (des FrüHaufstehens wegen hier) recht geschlafen hatte, – während ich nun schlummerte, so traümte mir, ich reiste sehr weit nicht weniger nach Siryen nicht weniger nach Indien – wieder zurück nicht weniger nach arabien , endlich kam ich gar nach Jerusalem die Heilge stadt erregte den gedanken an die Heilgen Bücher kein Wunder, wenn mir nun auch der <Mann>Name Tobias einfiel, u. wie natürlich mußte mir also auch unser Tobiasser'l und das pertobiassen <einfallen>dabey in den Sinn kommen, nun fiel mir während meiner Traum-reise folgender Canon Ein:

allein kaum erwachte ich, fort war der Canon u. es wollte mir nichts mehr davon <einfallen>in's Gedächtniß kommen, jedoch als ich mich anderen Tages wieder hieher begab im selben Fuhrwerk (eines armen österreichschen Musikanten) u. die gestrige Traumreise wieder jezt wachend fortsezte, siehe da, gemäß dem Gesez der IdeenAssociation fiel mir wieder selber Canon ein, ich hielt ihn nun wachend fest, wie einst Menelaos den Proteus, u. erlaubte ihm nur noch, daß er sich in 3 Stimmen verwandlen durfte:


Lebt wohl nächstens werde ich auch auf Steiner was Einschicken, um zu zeigen, daß er kein Steinernes Herz hat
Lebt wohl sehr Beste wir wünschen allzeit, daß ihr dem Nahmen verleger nie entsprecht, u. nie in Verlegenheit seyd, sonder[n] Verleger, welche nie Verlegen sind weder im Einnehmen noch aus<bezahlen>geben – singt alle Tage die Episteln des Heil. Paulus, geht alle Sonntage zum pater Werner , welcher euch das Büchlein anzeigt, wodurch ihr von Mund an in Himmel kommt, ihr seht meine Besorgniß für euer SeelenHeil, u. ich verbleibe allzeit mit gröstem Vergnügen von Ewigkeit zu Ewigkeit Euer treuster Schuldner

Beethoven
(Hr. T. v Haßlinger.)